Wer die Hanfbranche schon länger verfolgt, oder CBD Produkte nutzt hat sicherlich ein gewisses Verständnis darüber, dass es immer wieder zu Problemen kommt. Nicht ungewöhnlich, dass Hanfläden von Razzien betroffen sind oder Hersteller von CBD Extrakten Verkaufsverbote erhalten.
In der heutigen Podcast Folge möchte ich ein paar der Hintergründe beleuchten. Ehrlich gesagt ist das Thema durchaus emotional für mich, es ist also eine besondere Podcast Folge, bei der ich mir in erster Linie meine Gedanken zum möglichen Verbot von der Seele gesprochen habe.
Zahlen, Daten, Fakten: Wie wird Cannabis bewertet?
Bevor wir uns mit dem möglichen CBD Verbot und seinen Hintergründen beschäftigen, möchte ich dir ein paar Daten an die Hand geben, um zu verstehen warum wir in dieser Situation sind. Die Gesetze und Bestimmungen bezüglich des Umganges und der Einstufung von Cannabis sind relativ alt. So wurde zum Beispiel 1961 und 1971 auf der „United Nations Drug Control Convention“ beschlossen, dass Cannabis in der Liste 1 der äußerst gefährlichen Stoffe, gleich neben Heroin und Kokain gelistet wurde.
In Deutschland trat das Betäubungsmittelgesetz 1982 in Kraft und löste somit das bis dato existierende sogenannte Opium Gesetz ab. Dort besagt §1 Abs. 1 BtMG (1): Betäubungsmittel sind im Sinne dieses Gesetzes die in den Anlagen I bis III aufgeführten Stoffe und Zubereitungen. THC wird als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel bewertet. CBD als Reinstoff wird hingegen nicht als Betäubungsmittel bewertet.
Die WHO spricht sich für Cannabidiol aus
Die WHO empfahl 2019 explizit, dass reines Cannabidiol aus der „United Nations Drug Control Convention“ Liste 1 zu streichen sei. Die WHO empfahl zusätzlich bezüglich CBD folgende Fußnote mit aufzunehmen: „Präparate die überwiegend CBD enthalten und weniger als 0.2% THC sind nicht unter internationaler Kontrolle“.
Die WHO hat außerdem in dieser neuen Bewertung erneut drauf hingewiesen, dass CBD freiverkäuflich erhältlich sein sollte und durch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse ein gutes Sicherheitsprofil als erwiesen gilt.
Was könnte das CBD Verbot für die Hanfbranche bedeuten?
Sollte die EU-Kommission Cannabidiol als Arzneimittel einstufen, so wäre es nicht mehr möglich, CBD Extrakte als freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel anzubieten. Der unerlaubte Verkauf von Arzneimitteln kann ein Strafverfahren nach sich ziehen und ist kein lapidares Vergehen. Ein solcher Verstoß könnte für ein Hanfunternehmen bedeuten, dass sämtliche Geschäftsvorgänge untersagt werden.
Was könnte ein CBD Verbot für dich als Verbraucher bedeuten?
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass du als Verbraucher dann keinen Zugang mehr zu CBD Produkten hast. Es könnte sich allerdings ein äußerst schwieriger Einstieg für den Verbraucher gestalten, wenn CBD Produkte nur noch nach der Verschreibung des Arztes oder Tierarztes möglich ist. Eine Apotheken Listung ist leider auch kein Qualitätsmerkmal, denn es wird nur eine sogenannte Pharmazentralnummer vergeben, nicht aber das Produkt kontrolliert.
Ich bin keine Anwältin und kann somit keine rechtsbindende Aussage treffen, allerdings könnte es auch sein, dass Hersteller ihre Produkte einfach umdeklarieren. So könnten CBD Extrakte möglicherweise als Aromaöl verkauft werden, auf denen sich dann der Hinweis findet „nicht für den Verzehr geeignet“. Das würde in meinen Augen allerdings einen absoluten Rückschritt bedeutet.
Wie könnte die Zukunft für CBD Extrakte aussehen?
Außer Frage steht, dass es vernünftige Regulierungen im Sinne des Verbraucherschutzes dringend benötigt. Ob in Form von Qualitätssiegeln die einheitlich verwendet werden, oder durch offizielle Regulierungen der Regierung. Der Verbraucher muss wissen, welche Produkte er guten Gewissens kaufen und anwenden kann. Diese Regulierung muss allerdings die Möglichkeit einer Freien Markwirtschaft für alle Marktteilnehmer ermöglichen. Es kann nicht sein, dass möglicherweise ein paar großen Unternehmen, die das nötige Kleingeld besitzen, der Vortritt gewährt wird und der kleine Landwirt, oder kleinere Hanfunternehmen durch zu starke Regulierungen vom Markt verdrängt werden. Die Vielfalt muss erhalten bleiben und der Verbrauchschutz muss in jeglicher Hinsicht die oberste Priorität erhalten. Wir sprechen schließlich von gesundheitsbezogenen Produkten.
Hier könnt ihr die Podcast-Folge anhören:
Die Folge gibt es außerdem noch bei Apple Podcasts:
Susanne Gruber – Hanf und Tier Podcast
Susanne Gruber beschäftigt sich seit drei Jahren intensiv mit dem Thema Hanf. Der Hanf und Tier Podcast ist somit ein absolutes Herzensprojekt von ihr. Mit dieser Podcast-Reihe möchte sie einen umfangreichen Einblick in die Pflanze Hanf, Cannabinoide und Rechtliches dazu bieten. Sie stellt dabei unter anderem aktuelle Studien vor, die sich explizit mit Cannabinoiden und Haustieren beschäftigen. Empfehlenswert für jeden Haustierbesitzer, der einen sicheren Umgang mit Cannabinoiden für seinen Vierbeiner erreichen möchte. Jeden Dienstag gibt es in unserem Magazin eine neue Folge des erfolgreichen Hanf und Tier Podcasts!
Titelbild © AA+W – stock.adobe.com
Hi! Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr die Petition https://www.change.org/cbd-is-food hierzu verlinkt und in einem Beitrag erwähnt. Die EU darf dies nicht einfach so umsetzen und ich habe Ich habe vor, sie daran zu hindern. Dafür habe ich eine Menge dafür recherchiert und wirklich viel Informationen hierzu einfließen lassen, damit dies Hanf und Fuß hat.
Besten Gruß, Cyrus