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Cannabis auf Rezept: Hört auf, Cannabis-Patienten als Kiffer abzustempeln!

Cannabis auf Rezept: Hört auf, Cannabis-Patienten als Kiffer abzustempeln!
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Im Dezember 2017 geisterte eine Anekdote aus Bayern durch die Online-Magazine der Republik: Der 31-jähriger Münchner Christoph N. hatte eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingereicht, weil ein Polizeibeamter seinen Joint zerstört hatte – und Recht bekommen. 6,60 Euro überwies das Polizeipräsidium München ihm für den entstandenen Schaden.

ADHS-Patient mit Cannabis-Rezept? Uns doch egal!

Der Hintergrund: Der junge Mann ist ADHS-Patient. Zehn Joints am Tag wurden ihm gegen seine Beschwerden verschrieben. Das interessierte die vier Zivilpolizisten, die ihn umringten, als er sich eine Tüte ansteckte, natürlich herzlich wenig. Sie durchsuchten den 31-Jährigen und seine Begleiter, nahmen ihm den Joint weg, ignorierten seine Hinweise auf sein Rezept und beleidigten ihn als “Junkie”.

6,60 für eine Konsumeinheit Cannabis auf Rezept

Nun hat er 6,60 Euro Schadensersatz erhalten – so viel wie eine Konsumeinheit Cannabis kostet. Das Verfahren gegen den Beamten, der ihn beleidigte, wurde wegen Geringfügigkeit eingestellt. “Nach dem Vorfall war ich wochenlang verängstigt und habe mich erst spät entschieden, Beschwerde einzureichen. Ich wollte nicht akzeptieren, dass Patienten zum Kollateralschaden einer ohnehin verfassungsrechtlich fragwürdigen Jagd auf CannabiskonsumentInnen werden und sich entweder entsprechend dem Wunsch einiger Beamten dauerhaft in Ihren Wohnungen verstecken, oder regelmäßige körperliche Durchsuchungen über sich ergehen lassen müssen”, wird er vom Deutschen Hanfverband (DHV) zitiert.

44.000 Einheiten medizinisches Cannabis ausgegeben

Geschichten wie die von Christoph sind keine Einzelfälle. Cannabis-Patienten werden nach wie vor als „kriminelle Kiffer“ abgestempelt – und das, obwohl deutsche Apotheken im Jahr 2017 rund 44.000 Einheiten medizinisches Cannabis auf Krankenkassenkosten ausgaben. Ärzte verschreiben Cannabis zur Behandlung von grünem Star, ADHS, Tourette-Syndrom, chronischen Schmerzen und weiteren Krankheitsbildern. Im Gegensatz zu den USA ist es hierzulande unerheblich, ob die Beschwerden einem bestimmten Krankheitsbild entsprechen – ausschlaggebend ist nur die Schwere der Erkrankung. Mittlerweile ist es auch möglich für Patienten, das Rezept online einzureichen, und das verschriebene Cannabis in der Cannabis-Apotheke.de zu bestellen. Die Kunden sind begeistert: „Klasse Service und schneller Versand!“ oder „Sehr kompetentes Team im Bereich Medizinalhanf“ liest man in den Bewertungen zur Apotheke. In unserem Interview mit dem Chef Apotheker Florian Heimann haben wir alle wichtigen Fragen rund um die Online Cannabis Apotheke beantwortet. 

 

Cannabis auf Rezept: Kein Nischenprodukt, sondern eine gute Alternative

Medizinisches Cannabis ist damit nicht länger ein absolutes Nischenprodukt, sondern eine wirksame Therapiemöglichkeit für schwer Erkrankte. Und im Falle von ADHS eine sinnvolle Alternative zu Medikamenten wie zum Beispiel Ritalin, welche nachgewiesenermaßen lebensbedrohliche Nebenwirkungen hervorrufen können.

Hürden für Cannabis-Patienten sind hoch

Entgegen der verbreiteten Meinung ist es übrigens auch nicht wirklich einfach, einen Arzt zu finden, der Cannabis als Medikament verschreibt. Viele Ärzte verschreiben auch aus Unwissenheit Cannabis nur dann, wenn deutlich stärkere Medikamente mit teils massiven Nebenwirkungen nicht zum Erfolg führen. Ein Großteil der bei den Krankenkassen eingereichten Anträge wird zudem abgelehnt, zum Beispiel aufgrund unvollständiger Unterlagen, oder weil die Erkrankung nicht als “schwerwiegend” klassifiziert ist. Und wenn ein Antrag doch durchgeht, heißt das noch lange nicht, dass die Krankenkasse auch die Kosten übernimmt.

Gras auf Rezept: Cannabis-Patienten sind keine Freizeitkiffer

Diejenigen, die Cannabis auf Rezept erhalten, sind damit klar von Freizeitkonsumenten abzugrenzen. Sie nutzen das Cannabis nicht, um sich zu entspannen oder high zu werden, sondern, um damit ihre Beschwerden zu lindern. Der Fall von Christoph N. ist deshalb viel schockierender, als er zunächst wirkt: Man stelle sich vor, die bayerische Polizei würde einem Krebspatienten die Opioide abnehmen…

Christoph hat die 6,60 Euro, die er vom Polizeipräsidium erhalten hat, übrigens symbolisch an den Deutschen Hanfverband gespendet. ““Ich hoffe einfach, dass ich bald die richtigen Medikamente bekomme, meine Krankenkasse zahlt und ich keine Angst vor der Polizei haben muss”, sagte er in VICE. Wir raten allen Cannabis-Patienten, die sich von der Polizei kriminalisiert fühlen, juristische Konsequenzen in Betracht zu ziehen.

Cannabinoid-Ausweis kann helfen

Angelehnt an den von Ärzten häufig genutzten Opioid-Ausweis, hat die HAPA Medical Holding B.V. speziell für Cannabis-Patienten den Cannabinoid-Ausweis entwickelt. Dieser Ausweis wird von dem behandelnden Arzt ausgefüllt und kann bei Personen- oder Fahrzeugkontrollen für Klarheit sorgen.

Den Ausweis können Patienten oder Ärzte kostenlos auf cannainfo.de bestellen oder zum selber ausdrucken herunterladen.

Kommentar(8)

  1. Ich finde es befremdlich, wenn im journalistischen Teil der (vorsichtig formuliert umstrittene) Cannabisausweis einer Firma gelobt wird und dann im Anschluss Produkte eben jener Firma im Werbeteil auftauchen. Das widerspricht den Grundregeln journalistischer Arbeit.

    1. Hi Steffan,

      vielen Dank für deinen Kommentar und wir sehen deinen Punkt. Aber: Wir loben den Cannabis-Ausweis, weil wir es für eine gute und richtige Idee halten. Von welchem Unternehmen ein solches Projekt vorangetrieben wird ist uns letztendlich egal. Wir wie auch viele Patienten haben ein großes Interesse daran, dass sich ein solches Mittel durchsetzt. Wir würden auch alternative Möglichkeiten aufzählen, wenn es denn welche gäbe. Wir nehmen Vorschläge immer dankend entgegen. Was die von uns beworbenen Produkte angeht, möchten wir sicher sein, dass diese auch den Qualitätsstandards entspricht. Hanfpassion legt sehr hohen Wert auf Qualitätssicherung und Zertifizierungen. Sollte es begründete Kritik an der Qualität dieser Produkte geben, werden wir unsere Empfehlung selbstverständlich zurück ziehen. Es bestehen an dieser Stelle keine vertraglichen Bindungen, Vorgaben, oä, falls das der O-Ton deines Kommentars sein sollte.
      Liebe Grüße
      Philipp 🙂

  2. Ich bin schmerzpatient und vor einem jahr habe nach cannabis gefragt
    Jetzt sagte mir meine ärztin ich solle mir eine andere praxis suchen um mich weiter zu behandeln.eas sagen sie dazu ???

  3. Toll, dann gibt’s jetzt schon 3 verschiedene Patientenausweise… Den im Artikel genannt, und die 2:
    https://www.cannabis-ausweis.de/
    https://cannamedical.com/de/produkte/patientenausweis/

    Wäre gut mal einen offiziellen, der auch anerkannt wird als solcher.
    Der von Cannamedical ist schon ganz gut. Man muss einen Antrag ausdrucken und ausfüllen, dann muss die Apotheke noch was ausfüllen und bestätigen das du berechtigt bist das medizinische Cannabis zu besitzen und es mit einem rechtmäßigen Rezept erworben und dir ausgehändigt wurde. Die Apotheke schickt den Antrag dann an den Hersteller und der sendet den Ausweis dann an die Apotheke. Dort bekommt ihn dann. Ist auch kostenlos.

    Der andere von Cannabis Ausweis.de enthält aber alles Infos inkl Dosierungsanweisung und mehr.

    Das wichtigste ist aber eine Rezeptkopie/Durchschlag mitzuführen. Ohne Rezeptkopie ist kein Ausweis gültig.

    Aber eigentlich eh egal… Die Polizei wird eh behaupten das Rezept und der Ausweis sind gefälscht.. 😉 ist schon vorgekommen. Ein offizieller fälschungssicherer, deutschlandweit anerkannter Ausweis muss her. Oder ein Merkmal im Personalausweis oder sowas.

  4. Ich bin selbst Patient und jemand der mit einem Joint durch die Gegend läuft, muss sich nicht wundern wenn es Konsequenzen gibt. Ein Joint ist keine medizinische Einnahme da durch die Verbrennung von Tabak krebserregende Stoffe inhaliert werden.
    Hört lieber auf euch als Patienten auszugeben, wenn ihr nur überall „kiffen“ wollt.

  5. Ärzte verschreiben das ungern, weil sie ärger mit den Krankenkassen befürchten. Ihr könnt Euch im Internet eine PDF Datei herunterladen in der alle Ärzte aufgeführt sind, die Euch helfen und Canabis verschreiben.

  6. Ich wäre froh, wenn meine KK mir endlich die Genehmigung geben würde für Cannabis. Mein Arzt hat es mir verschrieben, der MDK meiner KK lehnt ständig ab. Ich wäre opoidabhängig, was anderes hilft nicht mehr, aber das Zeug wird bezahlt von der KK

  7. Ich versuche seit längerer Zeit Cannabis auf Rezept zu kriegen finde jedoch keinen artzt ders mir verschreiben will.

    Bin stattdessen aktuell auf tilidin eingestellt was mir allerdings relativ wenig bringt im Gegensatz zu thc (hab kronische schmerzen)

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