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EU-Drogenbericht 2021: Synthetische Cannabinoide und Drogen-Boom trotz Pandemie

EU-Drogenbericht 2021: Synthetische Cannabinoide und Drogen-Boom trotz Pandemie
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Die EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) hat diesen Monat ihren Drogenbericht für das Jahr 2021 herausgegeben. Er enthält Daten der 27 Mitgliedsstaaten sowie Norwegen und der Türkei. Laut Bericht ist Cannabis weiterhin die am häufigsten konsumierte Substanz. Der Konsum ist etwa fünfmal so hoch wie bei anderen Drogen. 

Cannabisharz und synthetische Cannabinoide mit hohem Gesundheitsrisiko

Eine besondere Gefahr bilden synthetische Cannabinoide, die natürlichen Cannabisprodukten beigemischt sein können und mitunter erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Weitere Darreichungsformen sind E-Flüssigkeiten und imprägnierte Papiere. Im Jahr 2020 traten über 20 Todesfälle im Zusammenhang mit dem synthetischen Cannabinoid 4F-MDMB-BICA auf. Deshalb gab die EMCDDA erst kürzlich öffentliche Gesundheitswarnungen heraus. Die Gründe für diese Entwicklung seien nicht bekannt. Als mögliche Ursachen wird im Bericht zum einen der Mangel an Cannabis im Zusammenhang mit der Pandemie genannt. Zum anderen gäbe es möglicherweise in einigen Ländern kriminelle Gruppen, die sich die Verfügbarkeit von Produkten mit geringem THC-Gehalt zu Nutzen machen. Laut aktuellem Drogenbericht steigt aber ebenso die Verfügbarkeit von Ware mit erhöhten Wirkstoffgehalt. 

Alexis Goosdeel, Direktor der EMCDDA, sorgt sich angesichts des erhöhten THC-Gehalt in Cannabisharz, der mit durchschnittlich 20% bis 28%, fast doppelt so hoch ist wie bei Cannabisblüten. Außerdem hat die Zahl der Klienten zugenommen, die sich erstmals im Zusammenhang mit Cannabis in Behandlung begeben haben. Darauf hatte sicherlich auch die Corona-Pandemie einen Einfluss.

Gleichbleibend hoher Anbau von Cannabis

Dem Drogenbericht ist außerdem zu entnehmen, dass sich der Anbau von Cannabis, in der Europäischen Union, auf dem gleichen Level wie vor der Pandemie bewegt. Der Trend zum heimischen Anbau – teilweise zurückzuführen auf die Ausgangsbeschränkungen – scheint sich jedoch fortzusetzen. Schon 2019 meldeten die Mitgliedsstaaten der EU eine Sicherstellung von 3,7 Millionen Cannabis-Pflanzen. Diese seien ein Indikator für die immer raffinierte werdende inländische Produktion.

Onlinehandel und Kommunikation über Messenger auf dem Vormarsch

Insgesamt haben sich Drogenhändler an Reisebeschränkungen und Grenzschließungen angepasst. Von den Handelswegen über Land – auf Seewege mit Transport in Containerschiffen. Der Onlinehandel boomt, Straßenverkäufe gehen zurück. Dafür gibt es eine verbreitete Nutzung von privaten Messenger-Diensten. 

Ludwig weiterhin gegen Legalisierung

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, äußerte sich dazu wie folgt: „Der vorliegende Bericht zeigt erstmals, wie sich der Konsum illegaler Drogen in Europa verändert hat. Diejenigen, die bereits vor Corona konsumiert haben, haben eher mehr konsumiert. Bei den Gelegenheitskonsumenten beobachten wir jedoch einen Rückgang.”

Außerdem betonte die CSU-Politikerin erneut, dass sie nicht viel von einer Legalisierung von Cannabis halte.

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