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Psychotherapeuten für Cannabis-Legalisierung und Mindestpreis für Alkohol

Psychotherapeuten für Cannabis-Legalisierung und Mindestpreis für Alkohol
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In Deutschland ist Alkoholkonsum häufig. Alkohol ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr günstig; laut Tagesspiegel ist er in 60% der Berliner Lokale sogar das günstigste Getränk auf den Liter. Außerdem ist er leicht zugänglich, da nahezu überall und teils rund um die Uhr verkauft, und natürlich gesellschaftlich akzeptiert. Wer in Berlin am Sonntag nicht mit einem Bier in der Hand über den Flohmarkt läuft, der ist schon beinahe ein Außenseiter – Alkohol ist eine Volksdroge. Dass das nicht unproblematisch, und der Regulierung anderer Drogen gegenüber betrachtet unverhältnismäßig ist, ist nun wenigstens den Psychotherapeuten aufgefallen.

Alkohol sollte stärker reguliert werden

Wie diverse Zeitungen am 09.06. berichteten, hat sich die Bundespsychotherapeutenkammer mit Empfehlungen zur verschärften Regulierung von Alkohol, wie auch zur anstehenden Legalisierung von Cannabis geäußert. Der Meinung der Psychotherapeuten nach, sollten für Alkohol sowohl höhere Steuern als auch ein Mindestpreis eingeführt werden. In welcher Größenordnung, dazu gab es zwar keine konkreten Empfehlungen, jedoch wurde die Idee der lizensierten Fachgeschäfte aufgegriffen.

Kiffer, Aktivisten und auch einige Politiker und Richter prangern seit Jahrzehnten die Unverhältnismäßigkeit des Verbotes der leichten Droge Cannabis und der scheinbar bedenkenlos verkauften harten Droge Alkohol an. Jetzt, wo die Legalisierung mit ihren lizensierten Fachgeschäften ins Haus steht, sehen sicher auch die Psychotherapeuten keine Notwendigkeit für einen Unterschied in der Regulierung.

Psychotherapeuten für eine Legalisierung von Cannabis

Die Legalisierung dagegen wird von den Therapeuten befürwortet, nicht jedoch, weil sie große Cannabisfans sind. In ihrer Stellungnahme ist nach wie vor die Rede von “nicht harmlos” und “kann Psychosen auslösen” was weder völlig unrichtig noch ganz wahr ist. Es ist undifferenziert und wird in der Öffentlichkeitsarbeit genutzt, um Laien und Politikern (die meist Laien sind) den größtmöglichen Schrecken einzujagen. Das erinnert ein wenig an die Drogenpolitik der letzten Jahre, aber das soll hier nicht das Thema sein. Trotz aller Bedenken haben die Psychotherapeuten erkannt, dass die Prohibition gescheitert ist, da der Konsum trotz Verbotes seit Jahrzehnten zunimmt. „Das Ziel bleibt das gleiche wie das der bisherigen Drogenpolitik: Drogenmissbrauch und -abhängigkeit vermeiden“, heißt es dazu in einer Stellungnahme. Wer regulierend eingreifen will, muss legalisieren – das haben nun offenbar inzwischen alle erkannt. Doch nicht ohne Einschränkung, wie die Therapeuten meinen; während für Alkohol keine Prozentgrenze angedacht wurde, soll der THC-Gehalt des Cannabis auf 15% beschränkt werden. Argumente für die Sinnhaftigkeit fehlen, zumal auch Alkohol Psychosen auslösen kann.

Gibt es Alkohol also bald nicht mehr im Supermarkt und Cannabis nur noch mit geringem THC-Gehalt? Das entscheidet am Ende noch immer die Politik.

Regulierung von Drogen: Ein empfindliches Thema für die Politik?

Von den Parteien war zum Thema bisher nicht viel zu hören. Ist die verschärfte Regulierung vielleicht ein empfindliches Thema, mit dem man den Großteil der Bevölkerung ziemlich auf die Palme bringen könnte? Möchte man keinen auf den Schlips treten, möchte man selber keine Veränderung, oder ist man schlichtweg ausgelastet mit Corona, Ukraine und Inflation? Im Koalitionsvertrag taucht das Thema zumindest auf, mit dem äußerst ambitionierten und konkreten Satz: “Bei der Alkohol- und Nikotinprävention setzen wir auf verstärkte Aufklärung mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche und schwangere Frauen“. Ähnlich schwammig kommt die CSU in ihrem Wahlprogramm daher. Bei ihnen heißt es: “Bei legalen Suchtmitteln setzen wir auf verantwortungsvollen Umgang.” Das heißt, sie wollen Aufklärung, Jugendschutz und Hilfsangebote stärken. Da, was in Wahlprogrammen und Koalitionsverträgen steht, keine zwingend umzusetzenden Punkte, sondern eher (bei Wahlprogrammen im besten Fall) Richtlinien sind, auf deren Weg zur Umsetzung einiges passieren kann, kann man nur hoffen, dass die Einschätzung der Psychotherapeutenkammer zum Alkohol den Prozess erfolgreich anstößt.

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