Costa Rica gehört seit Anfang März zu den bisher leider zu wenigen Ländern, in denen medizinisches Cannabis legal ist. Argentinien, Kolumbien, Chile, Ecuador, Mexiko, Paraguay, Peru und Uruguay haben Marihuana bereits legalisiert. An diesen Ländern orientierte sich auch die Gesetzgebung. Das Gesetz legalisiert auch den Anbau und die industrielle Produktion von Hanf. Der Freizeitgebrauch von Cannabis ist weiterhin verboten.
Ein früherer Versuch der Gesetzgebung wurde Anfang dieses Jahres, von Präsident Carlos Alvarado, abgelehnt. Der Gesetzgeber hat vom Präsidenten geforderte Änderungen vorgenommen. Diese bezogen sich auf die individuelle Menge und Konsum – die wichtigen Inhalte des Gesetzes blieben laut den Abgeordneten bestehen. Das Gesetz wurde parteiübergreifend von der Regierungspartei als auch von Mitgliedern der Opposition angenommen.
Legalisierung soll für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen
Der Präsident nannte den Schritt „[a] great benefit to Costa Rica.“ Mit dem Gesetz soll die Wirtschaft vor allem ländlicherer Gegenden einen Aufschwung erhalten und der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden. Alvarado betonte, dass das neue Gesetz die Rechte auf Gesundheit für diejenigen fördern wird, die Cannabis benötigen um die Auswirkungen ihrer Krankheiten zu lindern. Ferner soll die wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten, in denen Hanf angebaut wird, angekurbelt werden. Alvarado unterzeichnete das Gesetz in den letzten Tagen seiner Amtszeit.
Cannabishersteller in Costa Rica stehen in den Startlöchern
Noch bleibt Hanf als Genussmittel jedoch illegal. Die beiden Präsidentschaftskandidaten José María Figueres und Rodrigo Chaves, die am 3. April an einer Stichwahl teilnehmen werden, haben sich beide für die Legalisierung des Freizeitkonsums und Genuss Zweckes von Marihuana ausgesprochen. Bis dahin muss sich die Bevölkerung also noch mit dem medizinischen Cannabis zufriedengeben. Bereits jetzt gibt es Druck seitens verschiedener costa-ricanischer Cannabishersteller in den internationalen Markt einzusteigen.