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Kiffende Eltern – bin ich ein schlechtes Vorbild?

Kiffende Eltern – bin ich ein schlechtes Vorbild?
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In unserem ersten Teil „Kiffende Eltern: Cannabis und Verantwortung – geht das überhaupt?“ sind wir bereits näher darauf eingegangen, ob sich der Cannabiskonsum von Eltern gefährlich auf die Kinder auswirken kann. In diesem Artikel geht es nun darum, welche Vorbildfunktion kiffende Eltern einnehmen.

Geht es um unsere Kleinsten, wollen wir nur das Beste. Jeder von uns hat schon einen dieser magischen Momente erlebt, in dem wegen eines Kindes das Herz höher schlägt: Wenn zum Beispiel der kleine Bruder eingeschult wird, oder die Nichte ihren ersten Zahn verliert. Einige sind vielleicht selbst gerade mitten in der Familienplanung, haben bereits eigene Kinder, oder fragen sich, wie sich das auf ihr Leben auswirken wird. Dinge, die selbstverständlich waren, werden plötzlich zum Tabuthema. Zum Beispiel Rauchen, Trinken, oder Kiffen. Für die Zeit der Schwangerschaft muss aus gesundheitlichen Gründen sowieso auf diese Genussmittel verzichtet werden. Aber was ist danach? Cannabis und Verantwortung – geht das überhaupt? Bin ich automatisch ein schlechtes Vorbild, wenn ich kiffe? Wie kann ich ein guter Elternteil sein, ohne aufs Kiffen zu verzichten?

Eine Frage der Erziehung

Um genauer zu verstehen, wo solche Ängste von (werdenden) Eltern herkommen, werfen wir einen Blick auf verankerte Werte unserer Gesellschaft. Während in südeuropäischen Ländern, wie beispielsweise Spanien und Portugal, Kinder von klein auf bei Festen lange aufbleiben und daran teilhaben dürfen, werden unsere Kleinen meistens ins Bett geschickt, wenn die Erwachsenen feiern und Spaß haben. Es hat sich eine klare Grenze in unsere Köpfe eingebrannt, was für Kinder geeignet ist und was nicht. Eine Plastikküche steht im Kinderzimmer, obwohl das Kind auch in der echten Küche mithelfen und lernen könnte. Kinder, die eine klassisch deutsche Erziehung genießen, wachsen oft in einer Scheinwelt auf, die Sicherheit suggeriert und eine behütete Kindheit verspricht. Eltern wollen, dass ihr Spross möglichst ohne negative Einflüsse aufwächst. Dabei wird allerdings häufig verpasst, Kinder auf die Realität vorzubereiten, die sie im Erwachsenenleben erwartet. Das Leben ist nicht immer bunt, in Watte gepackt und ungefährlich. Schon von klein auf sollten Menschen lernen, mit Problemen oder Gefahren umzugehen. Auch der Konsum von Genussmitteln wie Cannabis kann zur Gefahr werden, wenn man nie einen verantwortungsvollen Umgang damit gelernt hat.

Vor was haben Eltern Angst?

Der gesellschaftliche Druck spielt hierbei eine große Rolle. „Habt ihr gehört?! Die Eltern von Sophia kiffen daheim. Das arme Kind verwahrlost bestimmt und keiner kümmert sich um es.“ Vor solchen Vorurteilen und Verurteilungen haben viele Eltern Angst. Erziehung hat sich zu einem Konkurrenzkampf entwickelt und es wird von allen Seiten wertend mit dem Finger auf einen gezeigt, wenn man vom Spiegel-Bestseller-Erziehungsratgeber abweicht und sich selbst überlegt, was gut und schlecht fürs eigene Kind ist. Was soll an einem Joint so schlimm sein? Wenn wir genauer hinsehen, machen Erwachsene ständig Dinge, die sie WIRKLICH zu einem schlechten Vorbild für ihre Kinder machen. Die Zigarette nach dem Mittagessen? Kein Problem. Ein Gläschen Wein oder ein Feierabendbier? Kein Problem. Beim kleinsten Wehwehchen zur Schmerztablette greifen? Kein Problem. Diese Dinge sind nicht strafbar und gesellschaftlich akzeptiert. Was ist dann das Problem mit Cannabis?

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Die Wahrheit

Hauptgrund für die Angst der Eltern ist berechtigterweise, dass Cannabis in Deutschland leider (noch) nicht legal ist. Vor seinem Kind Alkohol zu trinken, Zigaretten, oder Joints zu rauchen hat keine negative Wirkung auf die Entwicklung vom Kind, solange folgende Umstände gewährleistet sind:

  • Das Kind wird selbst keiner gesundheitlichen Belastung ausgesetzt (z.B. Passivrauch).
  • Die Eltern sind stets in der Lage, ihre Aufsichtspflicht zu erfüllen.
  • Der soziale Umgang mit dem Kind wird durch den Konsum nicht beeinträchtigt oder negativ verändert.
  • Die Eltern haben ihren Konsum im Griff und betreiben keinen Missbrauch mit berauschenden Substanzen, sondern genießen in Maßen.

Warum ist es überhaupt so wichtig ein „gutes Vorbild“ zu sein? Und was bedeutet das?

Lernprozesse in der Kindheit verlaufen nicht immer gleich. Noch vor dem selbstständigen Lernen, dem Lernen aus eigenen Fehlern und dem ganzheitlichen Lernen, sowie Bildung und gezielter Erziehung steht das kooperative Lernen, das sogenannte „Lernen am Modell“. Wie viel Einfluss Eltern auf ihre Kinder allein dadurch haben, wie sie sich selbst verhalten, wird oft unterschätzt. Du kannst deinem Kind hundertmal sagen, es soll sein Zimmer aufräumen, aber wenn du selbst ein Riesen-Chaot bist und dein Zeug überall rumliegen lässt, wirst du deinen Sprössling wohl kaum erfolgreich beibringen, wie man Ordnung hält.

Wie lässt sich die eigene Vorbildfunktion im Umgang mit Cannabis positiv nutzen? 

Ein gutes Vorbild zu sein bedeutet nicht, ein vollkommen perfekter Mensch zu sein. Jeder gönnt sich gerne mal etwas. Eltern müssen nicht auf alles verzichten, sondern können ihrem Kind beibringen, dass man Genussmittel bewusst dosieren und dann aber auch wirklich genießen kann und darf. Beispiel Schokolade: Wenn Erwachsene ihrem Kind vorleben, dass es normal ist, jeden Tag eine ganze Tafel zu essen, entsteht ein ungesundes Essverhalten. Zwei Stückchen pro Tag sind hingegen vollkommen in Ordnung.

Fazit

Als Eltern ist es wichtig, Kindern Verantwortung zu lehren. Respekt vor Suchtmitteln, die zur Gefahr werden können. Seien es nun Zigaretten, Alkohol, Süßigkeiten oder eben Cannabis. Das Leben birgt unzählige Möglichkeiten, aus denen man selbst das Beste heraussuchen und etwas Positives mitnehmen kann. Wir sind da, um den kleinen Menschen beizubringen, auf sich selbst aufzupassen und achtsam zu sein. Und wir machen sie dafür stark, selbst zu entscheiden, was gut ist.

Kommentar(1)

  1. Schöner Artikel!
    Wobei ich noch hinzufügen möchte dass ich nichts gegen eine möglichst lange behütete Kindheit einzuwenden habe. Schaut mal den Kindern beim Lachen zu, das soll und kann man das ganze Leben haben. Eine rechtzeitige Erziehen im/zum Umgang mit Gefahren und Anforderungen der Gesellschaft sollte nicht verpasst werden:)

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