Faktencheck CBD & Corona: Das müsst ihr wissen
Fast minütlich werden wir gerade von neuen News rund um das Coronavirus überschwemmt, bundesweit arbeiten Mitarbeiter mittlerweile aus dem Homeoffice und Ärzte telefonieren mit Patienten über Skype. Lange ist es her, dass weltweit die Augen so auf ein Ereignis gerichtet wurden. Auch die CBD-Branche bleibt nicht von der Corona Pandemie verschont. Wir liefern euch die neuesten Facts rund um CBD & Corona:
FTA und FDA greifen in Amerika hart durch
In den USA greifen die Federal Trade Commission (FTA) und Food and Drug Administration (FDA) hart durch gegen Unternehmen, die sich zu einer Behandlung und Vorbeugung von Coronaviren durch ihre CBD-Produkte äußern. Dies teilten die Agenturen am Montag mit. Im genauen geht es dabei um Unternehmen, die irreführende und wissenschaftlich nicht unterstütze Behauptungen über Produkte aufstellen würden. Sieben Firmen wurden dazu aufgefordert, den Verkauf der „betrügerischen“ Produkte mit einem Warnschreiben einzustellen. Ein Unternehmen davon – Herbal Amy aus Idaho – wurden dazu aufgefordert, die Behauptung zu streichen, dass ein Teil ihrer Produkte „sicher und / oder wirksam für die Behandlung oder Prävention von COVID-19“ seien. Das Unternehmen reagierte mittlerweile und entfernte alle Texte auf ihrer Seite, die ihre Produkte in den Zusammenhang mit Corona brachten. Trotzdem gibt es gerade noch Diskussionen über ein von der Seite vertriebenes „Coronavirus Protocol“ – ein Set aus drei Tinktur-Formulierungen und einen Tee für $155.
Texas: CBD zur Behandlung von Symptomen
Auch in Texas hat ein Unternehmen beschlossen, sich den „Hype“ um das Coronavirus zunutze zu machen. Kali-Extracts Inc. behauptete, dass man ihre CBD-Formulierung RespRx zur Behandlung von Symptomen im Zusammenhang mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und ähnlichen Atemwegserkrankungen, einschließlich Coronavirus-Symptomen, verwenden könne. Auf ihrer Website geben sie an, dass die Behandlung derartiger Krankheiten durch ihr Produkt bereits seit Jahren in Arbeit sei. Die CBD-Formulierung stamme aus einem im Journal of Cannabis Research vorgestellten Cannabis-Extraktionsprozess. Die Forschung besagt, die entzündungshemmenden Cannabisölextrakte wären in der Lage, COPD-Symptome zu lindern. Dass die Studien sich gerade noch im Anfangsstadium befinden, scheint dem Unternehmen dabei egal zu sein. Die bisherigen Ergebnisse reichen nämlich zum jetzigen Stand lediglich dafür aus, weitere Auswirkungen von Cannabisölextrakten auf die Lungenfunktion zu untersuchen. Doch was genau sind nun die Fakten?
CBD & Corona: Faktencheck
CBD stärkt das Immunsystem
True! Viren sind infektiöse, organische Strukturen. Außerhalb einer Zelle können sie überleben, sich jedoch nur innerhalb vermehren. Gegen eine Ausbreitung im Körper hilft ein starkes Immunsystem – doch das ist gerade bei dem nass-kalten-Wetter noch mit einigen anderen Dingen beschäftigt. Erst vor ein paar Jahren wurde das Endo-Cannabinoid-System (ECS) entdeckt. Es stellt einen eigenen Teil der menschlichen Abwehrkräfte dar. Damit wurde bekannt, dass der menschliche Körper selbstständig in der Lage ist, quasi hauseigene Cannabinoide herzustellen, um diese dann dem Abwehrsystem zur Verfügung zu stellen. Oder man führt sie dem Körper zu, wie zum Beispiel durch CBD-Produkte. Gemäß einer Studie regt CBD die Produktion von Zytokinen (Proteine) an, die auch für die Differenzierung von Zellen zuständig sind. Abwehrzellen wird es so erleichtert, kranke und gesunde Zellen zu unterscheiden. Es stärkt also nachweislich das Immunsystem. Auch eine gesunde Ernährung sowie natürliche Immunbooster wie Zitrusfrüchte, und generell viel Obst und Gemüse können in jedem Falle unterstützend wirken.
CBD-Produkte & Corona
Solltest du im Netz auf Produkte stoßen, die behaupten sie hätten bewiesenermaßen eine Wirkung gegen diese doch spezielle Viruserkrankung, dann ist das schlicht und einfach nicht wissenschaftlich belegt. Denn bis jetzt gibt es KEINE Forschung, die im Zusammenhang mit Corona und CBD steht. Geschweige denn wäre der Verkauf dieser Produkte mit unseriösen Werbeversprechen aufgrund des Heilmittelwerbegesetztes hier in Deutschland eh verboten. Also: Finger weg von solchen Anbietern! Dies gilt übrigens auch für sämtliche Nahrungsergänzungsmittel in Bezug auf Corona.
CBD-Produkte & andere Viren
Ja, THC und CBD haben schmerzlindernde, entzündungshemmende, antibakterielle und weitere positive Eigenschaften. Experten beschäftigten sich bereits mit der Frage, ob die Produkte deshalb bei der Behandlung einer normalen Grippe helfen würden. Im Zusammenhang mit dem CBD-ähnlichen Stoff THC gibt es bereits seit Beginn der 1980er Jahre zahlreiche Untersuchungen und Studien. Schnell zeigte sich, dass THC den Virus bei seiner Vermehrung hinderte. Jedoch wurde damals nur an Tieren und nicht an Menschen getestet. Weitere Studien in den darauffolgenden Jahren bestätigten das Ergebnis aus den anfänglichen Forschungen jedoch immer wieder. Fakt ist daher: Cannabinoide könnten unter Umständen positive Auswirkungen auf bestimmte Viruserkrankungen haben, der aktuelle Forschungsstand ist aber noch weit weg davon, dies bewiesen zu haben.
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Toller Beitrag und super Aufklärung von euch, danke Weedo!