Die Augen der gesamten Legalisierungsbewegung und der Cannabisbranche waren heute auf Wien gerichtet, wo die WHO die langerwartete wissenschaftliche Neubewertung von Cannabis auf der UN Commission of Narcotic Drugs bekannt geben sollte.
Die Bewertung der WHO ist ein maßgeblicher Faktor für die rechtliche Einstufung von Cannabis weltweit. 1954 führte die Klassifizierung von Cannabis als gefährliche Substanz zu einem fast weltweiten Verbot der Pflanze.
Indizien sprechen dafür, dass Cannabis neu klassifiziert wird und die langersehnten Ergebnisse somit das Ende der globalen Prohibition einleiten werden. Auch wenn die WHO nur eine Empfehlung aussprechen wird, ist davon auszugehen, dass die Drogenkommission der Vereinten Nationen den Empfehlungen folgen wird. Und wenn Marlene Mortler scharfsinnig argumentiert, dass Cannabis verboten ist, weil es illegal ist, hat sie insofern Recht, da das Verbot durch eine übergeordnete UN-Resolution begründet ist.
WHO drückt sich um Veröffentlichung der Ergebnisse
Es sollte ein historischer Tag werden, um die Rehabilitation des Hanfes voranzutreiben. Doch als es an der Zeit war, der Öffentlichkeit die Ergebnisse mitzuteilen, verkündete der Sprecher der WHO einem fassungslosen Publikum, dass diese vertraulich behandelt werden würden. Für die Veröffentlichung wurde kein neuer Termin bekanntgegeben.
Die Hintergründe dieser Entscheidung, einem Novum in der 60-jährigen drogenpolitischen Diskussion der UNO, bleiben offen und lassen Raum für Spekulationen über politische Motive.
Kenzi Riboulet-Zemouli, ein führender Vertreter der FAAAT (For Alternative Approaches to Addiction, Think & do tank) war „enttäuscht, dass die Weltgesundheitsorganisation erneut beschlossen hat, ihre eigenen Regeln und Richtlinien nicht einzuhalten“ und erklärte die Entscheidung wie folgt: „Die Länder brauchen Zeit, um diese Empfehlungen zu verstehen und zu billigen, bevor sie im März entgültig (mit einfacher Mehrheit) darüber abstimmen“.
Sind keine Nachrichten gute Nachrichten?
Ob die Öffentlichkeit den Inhalt der WHO-Berichte noch vor der Entscheidung der UNO zu Gesicht bekommt, bleibt abzuwarten. Dass die Beurteilung so polarisierend zu sein scheint, dass sie vorläufig zurückgehalten wird, deutet allerdings auf eine positive Neubewertung von Cannabis hin.
Auf der anschließenden International Cannabis Policy Conference mit der FAAAT als Gastgeber werden Entscheidungsträger, Unternehmer und Experten weiter über die Zukunft der Hanfpflanze verhandeln.
Wir sind weiterhin gespannt und hoffen auf den Aufbruch in ein neues grünes Zeitalter ab 2019.
Quelle: http://conference.faaat.net/blog/press-statement-faaat-think-do-tank
Bild: Logo of the World Health Organization by United States Mission Geneva flickr.com (CC BY-ND 2.0)
Es würde keinen Grund geben die Ergebnisse zurück zu halten, wenn sich nichts ändern würde. Die haben zu 100% festgestellt, das Cannabis als ungefährlicher eingestuft werden muss. Im März soll darüber entschieden werden und die WHO versucht auf richtig dreckige Art und Weise Zeit zu schinden, damit am Ende nicht mehr genug Zeit bleibt sich vor März die Ergebnisse genau anzuschauen.