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Plastik aus Hanf – Cannabis als Biokunststoff

Plastik aus Hanf – Cannabis als Biokunststoff
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Unfassbare 37,4 Kilogramm Plastikmüll verursacht jeder Deutsche pro Jahr. Warum das so problematisch ist? Weil Kunststoffe sich mit der Zeit nicht einfach abbauen, sondern zu Mikroplastik werden. Das landet dann in den Mägen von Fischen und Vögeln, aber auch in Lebensmitteln wie Milch und Honig – und im Trinkwasser. Gesundheitsschäden von Unfruchtbarkeit bis Krebs sind die Folge. Zusammengefasst: Wir vergiften uns langsam aber sicher selbst. Mal ganz abgesehen davon, dass viele Kunststoffe aus Erdöl bestehen, und davon haben wir nun wirklich nicht mehr genug.

Biokunststoffe: Es geht auch ohne Erdöl – versucht’s mal mit Cannabis

Gut, dass es eine Alternative gibt: Biokunststoffe. Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und sind in der Regel nicht nur biologisch abbaubar, sondern auch CO2-neutral. Biokunststoffe werden aus stärkehaltigen Pflanzen wie Zuckerrüben oder Mais gewonnen – oder aus Hanf. Richtig gehört: Cannabis kann im wahrsten Sinne des Wortes zu einer grüneren Umwelt beitragen.

Plastik aus Hanf: Aus Cannabis mach Zellulose

Automobilindustrie und Bauwirtschaft setzen schon längst auf den Alleskönner Hanf und fertigen aus den Fasern zum Beispiel Dämmstoffe oder Kofferraumauskleidungen. Als Grundlage dient meist die aus dem Hanf gewonnene Zellulose. Die ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und damit einer der bedeutendsten nachwachsenden Rohstoffe überhaupt. Hanf besteht zu 75 Prozent aus Zellulose – im Vergleich zu Weichholz (30-50 Prozent) ist das ein ziemlich hoher Anteil.

Cannabis in naturfaserverstärkten Kunststoffen:  Henry Ford und sein Hemp Car

Aus der Hanf-Zellulose können nun unterschiedliche Kunststoffarten wie zum Beispiel Zelluloid oder Kunstseide hergestellt werden. Außerdem kommt der äußerst widerstandsfähige Hanf auch in sogenannten naturfaserverstärkten Kunststoffen zum Einsatz. Und das schon seit 1941. In diesem Jahr stellte Henry Ford der Öffentlichkeit ein Fahrzeug vor, welches mit soja- und hanffaserverstärkten Karosserieflächen ausgestattet war: Das Hemp Car.

Hanf als Bioplastik: Schnell im Wachstum, energieschonend in der Produktion

Weil die Hanfpflanze so schnell wächst, sind beim Anbau keinerlei Herbizide notwendig. Auch Insekten haben keine Chance gegen den resistenten Hanf. Außerdem wird für die Herstellung von Hanfkunststoffen viel weniger Energie benötigt als bei der Produktion synthetischer Kunststoffe – so könnte die Industrie jedes Jahr enorme Summen an Stromkosten einsparen. Bonuspunkt: Während des Wachstums absorbiert die Hanfpflanze CO2, was der Erderwärmung entgegenwirkt.

Plastik aus Hanf: Vom Fahrradrahmen bis zur E-Gitarre

Derzeit werden bereits viele verschiedene Produkte aus Hanfkunststoffen oder hanffaserverstärkten Kunststoffen hergestellt: Fahrradrahmen, DVD- und CD-Hüllen, sogar Musikinstrumente. Durch das jahrzehntelange Verbot des Nutzhanfanbaus in vielen Ländern der Welt ist das Potential von Plastik aus Hanf noch zum größten Teil unerforscht. Das liegt auch daran, dass es momentan schlichtweg nicht genügend Rohstoff gibt, um Plastik aus Hanf im großen Stil herzustellen. Aber vielleicht ändert sich das ja demnächst: Kürzlich hat LEGO angekündigt, bald die ersten LEGO-Elemente aus pflanzlichen Kunststoffen auf den Markt zu bringen. Mag sein, dass die Hanfplastik-Revolution vor der Türe steht.

Titelbild: „Lowell Overly in the Soybean Car,1941“ by  John Lloyd. Lizenz: CC BY 2.0

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