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Mehr als nur ein Rauschmittel – Die Nutzung von Hanf in der Textilindustrie

Mehr als nur ein Rauschmittel – Die Nutzung von Hanf in der Textilindustrie
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Wenn Stefan Raab “Gebt das Hanf frei” singt, dann denken wir zuallererst an den Hanf, welchen wir im Joint verbauen. Tatsächlich ist Hanf (lateinisch: Cannabis) aber eine der ältesten Nutzpflanzen der Erde und kommt vor allem in Textilien zum Einsatz. Aus gutem Grund: Hanftextilien sind relativ unkompliziert zu produzieren, sehr langlebig und extrem hautfreundlich.

Früher ein wichtiger Rohstoff, heute fast vergessen

Hanf-in-der-Textilindustrie

2800 vor Christus wurden aus Hanffasern in China Seile gedreht, etwa 1000 vor Christus entstand wohl das erste Kleidungsstück aus Hanf. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Hanf neben Flachs und Wolle einer der wichtigsten Rohstoffe für die Textilindustrie. Selbst der Jeans-Erfinder Levi Strauss fertigte seine 1873 patentierte Nietenhose aus Hanf. Kein anderes Material war so widerstandsfähig und nassfest, dass es den Ansprüchen der kalifornischen Goldwäschern genügen konnte. Dann begann der Siegeszug der Baumwolle und anderer, billigerer Fasern wie Jute – und Kleidung aus Hanf geriet in Vergessenheit.

Komplettes Anbauverbot bis 1995

Das war jedoch nicht der einzige Grund für den Niedergang des Nutzhanfanbaus. Erschwerend hinzu kam auch, dass der Hanfanbau in Deutschland zwischen 1982 und 1995 vollständig verboten war, um die Nutzung von Cannabis als Rauschmittel zu verhindern. Dass der THC-Gehalt in Nutzhanf kaum noch nachweisbar ist (er liegt in der Regel unter 0,3 Prozent) und somit für Cannabis-Konsumenten sowieso uninteressant ist, wurde erst 1996 erkannt. Seitdem darf Nutzhanf in Deutschland von Unternehmen der Landwirtschaft wieder angebaut werden, Privatpersonen sind davon ausgenommen. Hanf in der Textilindustrie erlebt seither ein längst überfälliges Revival – und dafür gibt es viele gute Gründe.

Vorteile von Textilien aus Hanf

Für den Anbau von Hanfpflanzen werden keinerlei Pestizide benötigt. Die Pflanzen sind gegen Insekten und Krankheiten resistent und wachsen so schnell, dass auch jegliches Unkraut keine Chance hat. Das macht Kleidung aus Hanf zu einem naturreinen Produkt, das im Gegensatz zu Baumwolle garantiert giftfrei ist. Hanffasern weisen außerdem die selbe mikroelektrische Spannung auf wie die menschliche Haut, sind also für Allergiker und Personen mit sensibler Haut bestens geeignet. Die Trageeigenschaften sind ebenfalls ein riesiger Vorteil vor allem gegenüber synthetischen Fasern: Hanf in der Textilindustrie verfügt über eine perfekte Feuchtigkeitsregulierung. Es hält im Winter warm und im Sommer kühl.

Automobilindustrie und Bauwirtschaft kommen nicht ohne Hanf aus

Nutzung-von-Hanf-in-der-Autoindustrie

Neben Kleidung werden aus Hanffasern vor allem Produkte für die Bauwirtschaft hergestellt; etwa Dämmstoffe, sogenannter “Thermohanf”. Der hat sogar das EU-Prädikat “natureplus” verliehen bekommen. Auch im Automobilbau spielt Hanf eine wichtige Rolle: Deutsche Automobilhersteller verbrauchen pro Jahr rund 2.000 Tonnen Hanf, etwa für Kofferraumauskleidungen.

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