Ab dem 1. Januar 2024 soll der Eigenanbau von Cannabis legal sein. Doch welche Regelungen sollen für den Eigenanbau gelten und wie baut man Cannabis überhaupt selbst an? Mit unseren Tipps gelingt der Eigenanbau von Cannabis garantiert!
Welche Regelungen soll es für den Eigenanbau von Cannabis geben?
Gemäß den Gesetzesplänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll es zukünftig legal sein, bis zu drei weibliche Cannabispflanzen pro Person anzubauen. Diese Erlaubnis soll ab einem Alter von 18 Jahren gelten, wobei der Eigenanbauer dafür verantwortlich ist, die Pflanzen vor dem Zugriff von Kindern und Jugendlichen zu schützen.
Darüber hinaus soll es auch sogenannte Cannabis Clubs geben, in denen größere Mengen Cannabis angebaut werden dürfen. Diese dürfen dann auf die Mitglieder verteilt werden, sodass jeder von ihnen eine festgelegte Menge an Cannabis im Monat zur Verfügung hat. Die Cannabis Clubs unterliegen jedoch strengen Voraussetzungen, die unbedingt eingehalten werden müssen, um den legalen Anbau zu ermöglichen.
Woher bekommt man Cannabissamen für den Eigenanbau?
Das Saatgut für den Anbau von Cannabispflanzen soll in den Cannabis Clubs erhältlich sein. Zusätzlich dürfen auch die Mitglieder dieser Clubs Cannabis Samen und Stecklinge für den Eigenanbau zu Hause weitergeben. Dabei ist die Menge jedoch begrenzt, wobei höchstens sieben Samen oder fünf Stecklinge pro Monat pro Mitglied erlaubt sind. Das Verteilen von Stecklingen oder Samen an Nichtmitglieder soll jedoch verboten sein.
Darüber hinaus bieten auch Online-Shops eine große Auswahl an Cannabissamen. Beim Erwerb von Cannabissamen sollte man stets darauf achten, dass diese von seriösen Anbietern stammen, um eine qualitativ hochwertige und keimfähige Ausgangsbasis für den Eigenanbau zu gewährleisten.
Cannabispflanzen selbst anbauen – weibliche und männliche Pflanzen unterscheiden
Die Unterscheidung zwischen weiblichen und männlichen Cannabispflanzen ist besonders wichtig für den Eigenanbau von Cannabis. Dies liegt vor allem daran, dass nur die weiblichen Pflanzen die begehrten Blüten mit dem höchsten Cannabinoidgehalt produzieren. Männliche Pflanzen hingegen tragen Pollensäcke und können die weiblichen Pflanzen bestäuben, was die Blütenproduktion beeinträchtigen kann.
Um die Samenbildung zu verhindern, sollte man beim Anbau also genau darauf achten, dass männliche Pflanzen frühzeitig entfernt werden, sodass die wertvollen, weiblichen Cannabispflanzen optimal gedeihen können.
Unterschiedliche Hanfsorten – Sativa und Indica
Es existieren zahlreiche Hanfsorten, die sich in ihren genetischen Eigenschaften, Wachstumsbedingungen und den resultierenden Cannabinoidprofilen unterscheiden. Dabei lassen sich Hanfpflanzen grob in zwei Hauptkategorienunterteilen: Sativa und Indica. Jede dieser Sorten weist spezifische Merkmale auf, die den Anbau und die Wirkung der daraus gewonnenen Produkte beeinflussen.
Sativa-Pflanzen sind bekannt für ihre Höhe und schlanke Struktur. Sie gedeihen gut in wärmeren Klimazonen und haben oft einen anregenden, energiegeladenen Effekt. Indica-Pflanzen hingegen sind kompakter und wachsen besser in kühleren Regionen. Die Wirkung von Indica wird häufig als entspannend und beruhigend beschrieben.
Licht, Temperatur, Wasser & Co. – das sollte man bei der Pflege von Cannabispflanzen beachten
Die erfolgreiche Pflege von Cannabispflanzen erfordert viel Aufmerksamkeit für verschiedene Faktoren. Dabei spielen insbesondere Licht, Temperatur, Bewässerung und der richtige Nährstoffgehalt eine wichtige Rolle. Mit den folgenden Tipps gelingt der Eigenanbau von Cannabis.
Outdoor-Anbau: Wann ist die beste Jahreszeit für den Cannabisanbau?
Für den Outdoor-Anbau von Cannabis ist es wichtig, die beste Jahreszeit zu wählen, um optimale Bedingungen zu gewährleisten. In gemäßigten Klimazonen wie hierzulande ist der Frühling eine gängige Zeit für die Aussaat, wenn die Temperaturen ansteigen und die Tage länger werden. Dies ermöglicht den Pflanzen, sich während der warmen Monate zu entwickeln und im Herbst geerntet zu werden.
Indoor-Anbau: Wie wird Cannabis drinnen kultiviert?
Der Indoor-Anbau von Cannabis bietet den Vorteil, dass Züchter die volle Kontrolle über Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben. Dabei erfolgt der Anbau oft in Zelten oder speziell ausgestatteten Räumen. Hier können die idealen Bedingungen für das Wachstum der Cannabispflanzen geschaffen werden, sodass eine Ernte unabhängig von den äußeren Witterungsbedingungen praktisch jederzeit möglich ist.
Vom Samen zum Keimling: So gelingt die Aufzucht
Doch nicht nur die Frage, ob Cannabis Indoor oder Outdoor angebaut werden soll, ist wichtig für eine erfolgreiche Aufzucht. Diese beginnt bereits mit dem Schritt vom Samen zum Keimling. Um diesen Prozess erfolgreich zu gestalten, ist es zunächst wichtig, qualitativ hochwertige Cannabissamen auszuwählen.
Der erste Schritt besteht darin, die Samen in einem feuchten Medium wie etwa Jiffy-Töpfen oder speziellen Anzuchttöpfen zu platzieren. Diese sollten bei einer konstanten und optimalen Temperatur gehalten werden, um die Keimung zu fördern.
Während dieses Stadiums ist Licht noch nicht von entscheidender Bedeutung, und die Samen sollten eher vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ein häufiges Anzeichen für einen erfolgreichen Keimungsprozess ist das Erscheinen der ersten Keimblätter, die darauf hinweisen, dass die Pflanze bereit ist, sich weiterzuentwickeln.
Sobald die Keimlinge eine ausreichende Größe erreicht haben, können sie in größere Töpfe oder direkt in das gewählte Anbausubstrat umgepflanzt werden. Während dieses Übergangs ist eine vorsichtige Bewässerung und die schrittweise Anpassung an Lichtverhältnisse entscheidend, um eine robuste und gesunde Entwicklung der jungen Cannabispflanzen zu gewährleisten.
Die Beleuchtung: So viel Licht brauchen Cannabispflanzen
Wie bereits erwähnt, spielt die Beleuchtung eine entscheidende Rolle im Wachstumsprozess von Cannabispflanzen. So benötigen Cannabispflanzen während der verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus unterschiedliche Lichtintensitäten.
In der vegetativen Phase bevorzugen sie längere Lichtperioden, idealerweise 18 bis 24 Stunden täglich. Hierbei ist es wichtig, dass die Lichtquelle genügend Helligkeit und das richtige Lichtspektrum – einschließlich blauem Licht – bereitstellt, um das Wachstum der Blätter zu fördern.
Während der Blütephase hingegen profitieren Cannabispflanzen von kürzeren Lichtzyklen, etwa 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit. In dieser Phase ist es entscheidend, Licht mit einem höheren Rot-Anteil zu verwenden, um die Blütenbildung zu stimulieren.
Düngen zum richtigen Zeitpunkt: So gedeiht Cannabis am besten
Auch das richtige Düngen ist ein entscheidender Aspekt für das optimale Gedeihen von Cannabispflanzen. Während Cannabispflanzen in der vegetativen Phase höhere Mengen an Stickstoff benötigen, um das Blattwachstum zu fördern, ist in der Blütephase ein höherer Phosphor- und Kaliumgehalt erforderlich, um die Bildung und Entwicklung der Blüten zu unterstützen.
Die Ernte: Dann ist Cannabis bereit zum Ernten
Sobald das Wachstum der Cannabispflanze den richtigen Zeitpunkt erreicht hat, kann auch schon geerntet werden. Dabei ist die Erntezeit ein entscheidender Moment im Cannabisanbau, der sorgfältige Beobachtung und Timing erfordert.
Der ideale Zeitpunkt für die Ernte hängt von der Entwicklungsphase der Cannabispflanzen und den gewünschten Effekten der Endprodukte ab. In der Regel erfolgt die Ernte während der Blütephase, wenn die Trichome – kleine harzige Drüsen auf den Blüten und Blättern – ihre höchste Potenz erreicht haben. Eine häufige Methode zur Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts ist die regelmäßige Überprüfung der Trichome mit einer Lupe. Wenn diese milchig oder bernsteinfarben werden, signalisiert dies den Höhepunkt der Cannabinoidproduktion.
Ein weiterer Indikator ist das Verfärben der Blütenhaare von weiß zu dunkler. Bei Indica-dominanten Sorten ist dies oft der Fall, wenn etwa 50 bis 70 Prozent der Blütenhaare die gewünschte Farbe erreicht haben. Bei Sativa-dominanten Sorten kann dies etwas später geschehen. Sobald die Cannabispflanze alle Indikatoren für die Ernte zeigt, hat sich der Anbau gelohnt. Nun können die weiblichen Pflanzen geerntet und beispielsweise in Cannabis-Rezepten weiterverarbeitet oder nach Belieben verwendet werden.